Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

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SaturnineSOUL
Beiträge: 10
Registriert: Mo 4. Jul 2011, 12:33

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von SaturnineSOUL »

Guter Mann, der Herr Jurist.
HermineMeyer
Beiträge: 4
Registriert: Mi 15. Jun 2011, 21:07

Unglaubliches Unverständniss macht sich breit!

Beitrag von HermineMeyer »

Wahnsinn wieviel Zeit mensch doch damit verbringen kann, kreative Ideen, Phantasien, Utpoien u.v.m. in Frage zu stellen. Die einzige Frage dir mir dabei bleibt ist das Warum???

Warum schafft ihr nicht etwas anderes, neues, wenn euch die Ideen der Fusion Crew so missfallen?

Warum versucht ihr nicht konstruktive kritik zu äußern und trotzdem den Respekt und die anerkennung an diese unglaubliche Arbeit zu finden?

Warum wird denn nicht gesehen, dass Sie alles versuchen es für jeden so gerecht wie möglich zu machen, ohne dabei das Risiko einzugehen, dass es die Fusion in ein paar jahren nicht mehr gibt, weil mensch es einfach so lässt wie es ist. Oder den Schwarzmarkt florieren lässt, die tickets teuerer werden und dann ja auch alle wieder rumjammern!

Warum kann kaum jemand DANKE sagen, für soviel Mut, Schweiß und Arbeit die geleistet wird?

DANKE LIEBE CREW, FÜR EIN TOLLES, EINZIGARTIGES, WUNDERVOLLES UND UNVERGLEICHLICHES FESTIVAL!

Selbst wenn ich im nächsten Jahr nich dabei sein kann, weil ich kein Ticket bekomme, weiß ich das es so viele Menschen gibt die es schätzen können an so etwas unglaublich einmaliges zu erleben, dass es mich grinsen lässt.... denn ich hatte die Möglichkeit daran teilzunehmen und diese tolle Atmosphäre einzuatmen!
Allen anderen rate ich einfach zu Hause zu bleiben oder auf ein Festival zu fahren, wo mensch einfach konsumieren kann! Denn das ist die Fusion nicht. Konsum!

Ich hoffe das die Mehrheit der Fusionisten verstehen, was euch als Crew dazu bewegt, solche Maßnahmen zu ergreifen und wünsche mir das es dieses festival noch für die nächsten 100 Jahre gibt!


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Jurist
Beiträge: 31
Registriert: So 10. Jul 2011, 17:45

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von Jurist »

Hermine, schau doch mal hier:

http://forum.fusion-festival.de/viewtop ... =11&t=1496

Mein ganzes Geschreibsel habe ich selbst reduziert auf:

Argument: "Effizientere Anti-Schwarzmarkt-Massnahmen theoretisch denkbar (gehebelte Maximalpreisgarantie)."

Gegenargument: "Erklärter Veranstalterwille, mit marktaversen Gestaltungen experimentieren zu wollen."

Vielleicht relativiert das ja Dein Unbehagen ein wenig?
Jurist
Beiträge: 31
Registriert: So 10. Jul 2011, 17:45

Korrigenda

Beitrag von Jurist »

Ich hatte in den vergangenen Tagen meine Beiträge systematisch erweitert und teilweise erheblich umgeschrieben. Auf Basis der zusätzlichen Informationen aus dem letzten Newsletter ergeben sich Änderungen.

Es wäre nicht redlich, den ursprünglichen Text weiter umzumodeln. Deshalb liste ich getrennt auf:


1. Nach wie vor halte ich am Vorwurf des "sozialen Kollateralschadens" fest, der sich nicht aus dem Lossystem alleine, sondern aus seiner Kombination mit dem Cliquensystem ergibt, vollkommen egal, ob gleich, gerecht, oder was auch immer. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob er als unverhältnismässig (ich hatte ihn "untragbar" genannt), und damit als ungerecht bewertet werden muss.

Auch ich bin offenbar von der Enttäuschung befallen worden, eine Gewohnheit überdenken zu müssen, nämlich dass ich die ganze Bagage pünktlich Mittwochnachmittag an bekannter Stelle vorfinden würde. Inzwischen sehe ich in diesem Überdenken einen Gewinn, und habe, bei ganz brutaler Ehrlichkeit, im Grunde sogar dankbar dafür zu sein.


2. Auch an der These, dass das Problem erst dadurch entsteht, dass alle Tickets zum Einheitspreis am selben Tag auf den Markt kommen, halte ich fest.

Dies allerdings vorausgesetzt, sehe ich keine Verwechslung der Gleichheit mehr mit Gerechtigkeit. Denn der Totalausverkauf binnen Minuten wäre in der Tat eine Gerechtigkeitsproblematik, die weit über die Verfügbarkeit von Internetanschlüssen hinausgeht, die ich nicht gesehen hatte, und die vor einem egalitären Anspruch nicht ignoriert werden kann.


3. Die Kritik, dass man mit eBay intelligenter umgehen kann, erhalte ich aufrecht. Man kann es allerdings nochmals noch intelligenter, wenn man über die Erfahrungen der kommenden Runde verfügt.

Dass sich eine aktive anstatt einer repressiven Marktteilnahme ("eBay-Polizei") verbietet, sehe ich nach wie vor nicht. Marktgestaltung bleibt Marktgestaltung, und Repression ist immer ihre dümmste Form. Die bereits laufenden wilden Brainstormings über die Umgehung der Personalisierung im offiziellen Forum sind ja auch irgendwie giftig für die "formulierten Ansprüche".


4. Als neuer Aspekt ist mir aufgefallen, dass inzwischen ziemlich offensiv versucht wird, die Besucher-Arbeitsleistung mit der Ticketvergabe zu verknüpfen. Vielleicht könnte das noch besser integriert werden, indem die Arbeitsschichten vorher, also online vergeben werden (zusammen mit Tickets), so dass nur noch diejenigen Tickets auf den "freien" Markt kommen, denen keine Arbeitschicht mehr gegenübersteht?


5. Das Bedürfnis nach einem (eher kleinen) Sekundärmarkt hatte ich vorausgesetzt, und als Argument genutzt gegen die Existenz von Spekulation. Das sehe ich inzwischen differenzierter, auf Basis der Information, dass es gleich 3000 eBay-Auktionen gewesen sein sollen. Eine einleuchtende Paraphrase wurde im Forum gegeben: "Brauche ein Ticket, kaufe also zwei, und verkloppe eins mit Gewinn."

Vielleicht sahen wir zwei parallele Phänomene, nämlich Spekulation im Volumen 3000, und Allokationsineffizienz im Volumen 5000. Ob ersteres nun tatsächlich komplett entfällt, ist wieder ein Experiment mit dem Markt (hört, hört!). Letzteres sehe ich weiterhin im Steigen, aber auch das kann gerne auf einen Versuch ankommen. Ob aus alledem direkt Personalisierung folgt, oder ob die Beschränkung auf ein Ticket pro Nase gereicht hätte? Fest steht, dass die Personalisierung aufwendig wird.


6. Für den Fall, dass der jüngste Newsletter auch meine Beiträge meinte, als er den Nichtbedarf von "BWL-Nachhilfe" betonte (wozu diese Anmerkung überhaupt?): Es tut mir leid, falls ich so heftig missverstanden wurde. Nicht um Nachhilfe in Mikroökonomie, sondern um Überlegungen in Makroökonomie ging es mir, und das sicherlich nicht im Stile von "Nachhilfe", sondern im Sinne von einer Meinungsäusserung, zu der ich ausdrücklich aufgerufen war.

Es ist nicht neu, dass sich marktaverse Charaktere von ökonomischer Kritik ganz generell angegriffen fühlen. Mir kommt dann immer die Intuition, dass das irgendwas zu tun haben muss mit Selbstreferentialität, was intellektuell gemeint ist, nicht sozial. Oft fehlen ihnen ja schon die nötigen Kategorien.

Marktwirtschaft ist NICHT per se schlecht, und sie ist in der gegebenen globalen Situation genauso alternativlos, wie es angesichts der gegebenen lokalen Situation für das neue Ticketsystem behauptet wird. Das ist kein "tumber Glaube", sondern die Erkenntnis vom Mangel besserer Alternativen (oder etwa China?). Deshalb ist die Vehemenz, mit der jemand das bestreitet, eine Masszahl für die Verengung seines Blicks.

Allerdings erzeugt Marktwirtschaft eben AUCH unmoralisches Verhalten. Deshalb sind Gegenentwürfe und Utopien geradezu notwendig. Es ist beispielsweise ein Verdienst von ATTAC, Finanztransaktionssteuern auf die internationale Bühne gebracht zu haben - in erstaunlicher Geschwindigkeit. Es ist auch vollkommen OK, wenn "abseits des Mainstreams" experimentiert wird. Alternative Werte sind wichtig, aber umgesetzt werden müssen sie dann schon mit realitätsgeerdeten Mitteln.

Der Kulturkosmos ist darin insgesamt recht erfolgreich, aber was macht er eigentlich, wenn irgendwann die ganze Welt erfolgreich fusioniert ist? Schafft er sich ab?

Eben: Der Gegenentwurf ist in Wahrheit gar kein Gegenentwurf zum ganzen System, sondern eine systemimmanente Kontrastkonstruktion, die nach unzähligen Ableitungen und Permutationen in der Verbesserung des Systems mündet. Ihn in einen Zusammenhang mit den aktuellen "Wirtschafts- und Finanzkrisen" zu stellen, ökonomische Gegenargumente zu desavouieren, und das eigene Konzept zum "Gegenmodell" zu stilisieren (vermutlich gegen Griechenlands Staatsschulden?) - darin erklingt, neben einer bedenklichen gedanklichen Pauschalität, auch eine eigenartige Mischung von Selbstgefälligkeit und Lyrik.

Ich lasse den expliziten Vorwurf des "Denkverbots", und den impliziten der Ignoranz trotzdem fallen, angesichts des ansonsten verständigen Eingehens auf jenes Feedback, welches das Forum wunschgemäss gab. Kommendes Jahr wären sie allerdings vielleicht erneut zu erheben, nämlich vor allem dann, wenn das nächste Experiment zur Ticketvergabe die benannten Alternativen zu einer durchgängigen Personalisierung nicht einmal eingehend diskutiert.

Eines dürfte klar sein: Eine freie Marktwirtschaft provoziert bei einzelnen Raffgier, die moralisch fragwürdig ist. Eine nicht robust durchgesetzte Personalisierung erzeugt betrügerische Energien, die noch viel mehr Ober- und auch Unterfusionisten vertreiben könnten, als sich bisher jemand vorstellen kann. Wenn am Ende jedem zweiten Besucher pro Jahr ein neues Pseudonym zugelost wird, dann hätte ich Sorge, dass in Wahrheit der ganze "Marktplatz der Utopien" crasht, nämlich auf der Landebahn der bitteren, profanen, egoistischen und niederträchtigen menschlichen Realität.
Hartkopfhose
Beiträge: 384
Registriert: Di 28. Jun 2011, 16:55

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von Hartkopfhose »

Ich bin mir ganz sicher, dass die Fusion Crew deine Ausführungen NICHT als überflüssig ansieht, sondern einfach keine Böcke auf die Einlassung mit marktaffinen Kapitalisten in der Organisation der Kartenverkäufe hat.

Ich halte das aber nicht für dumm oder ignorant oder gar kritikresistent, sondern sollte einfach ein Hinweis auf die Inkongruenz der Denkweise von Utopisten im Gegensatz zu BWL-erzogenen Menschen in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung sein.


Wie gesagt:
Nicht persönlich nehmen. Unterschiede akzeptieren.
mirror
Beiträge: 898
Registriert: Mo 16. Mai 2011, 08:31

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von mirror »

Nun ja, das kenn ich auch aus meinem Leben. Vieles was erstmal gegen oder zumindest jenseits des Kapitals gerichtet war wurde irgendwann gefressen, verdaut und als neue Wertschöpfungsmöglichkeit ausgeschissen. Und die Fusion ist natürlich auch gleichzeitig ein riesiges Experimentierfeld für neue Märkte. Und doch ist sie einzigartig, da sie doch für die Menschen jedes Jahr aufs neue hingestellt wird, nicht um das dumme Volk abzuschöpfen, und auf Basis von unwahrscheinlich viel freiwilliger, unentlohnter Arbeit. Das ergibt einen Teil ihrer besonderen Atmosphäre.

Finde es gut, wie viel Gedanken du dir hier machst. Und vielleicht entstehen auf dieser Basis hier Diskussionen. Fang mal bei nem kleinen Detail an:
Punkt 4: Was hindert jemanden sich für’n Arbeitsdienst anzumelden, dadurch ein gesichertes Fusionticket zu bekommen. Sich zur Arbeit aber nie zu melden, weil’s ja nie vorgesehen war, was für die Fusion zu tun oder sein TicketPreis zu verringern, da die Intention nur auf dem gesicherten Fusionzugang lag. Nicht nur, das derjenige nem Anderen die Möglichkeit genommen hat, an ne Karte zu bekommen, sondern wenn massenhaft Leute nicht zur Arbeit erscheinen, kann das dann schon zu massiven Problemen für den Ablauf der Fusion führen.
Scheint mir ein Problem zu sein.
Bild
Füsika
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Registriert: Do 17. Nov 2011, 00:33

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von Füsika »

Lieber Jurist,

na, da bin ich ja froh, dass der 2. Newsletter Deine Ansichten etwas geändert hat.
Besonders wichtig finde ich, dass mit dem Verlosen auch Leute eine Chance bekommen, die sich nicht wie ich (durch ein dienstlich verfügbares Rechenzentrum mit privilegiertem, ultraschnellem Internetzugang) im elektronischen Kampf durchsetzen können.

Mal 'ne ganz dumme, einfache Frage (Du weißt ja, wir Naturwissenschaftler trachten im Gegensatz zu vielen anderen nach größtmöglicher Klarheit, die oft durch ganz "dumme" Einfachheit erreicht wird ;) ):

Szenario 1: Du liegst richtig, und Angebot sowie Nachfrage sind ungefähr gleich groß: 50000 Tickets, 50000 "echte" FusionistInnen.
Ergebnis des Verlosens: Jeder bekommt, spätestens nach der 2. Runde, ein Ticket (das rechtzeitig bezahlt werden muss!). Dann liegst Du zwar richtig, aber das Verlosen war trotzdem die einfachste Methode, um alle Tickets zum (ideell) gewollten Preis loszuwerden.

Szenario 2: Du liegst falsch, und es gibt wirklich mehr als 55000, z.B. 100000, "echte" Interessenten. Dann nützen Deine Vorschläge doch gar nichts, um die "echteren" 50000 Leute herauszufischen, und das personalisierte Verlosen ist wiederum das einfachste System, um das verfügbare "Gesamtglück" zu verteilen und nicht zu minimieren.

Was ist denn daran (am personalisierten Verlosen) nun real eigentlich ungerecht oder ineffizient? (Ich finde übrigens, dass es durchaus auch sehr nett werden kann, die eigene ggf. halbierte Gruppe vor Ort mit einer anderen dezimierten Gruppe zu vereinigen, statt immer mit den gleichen Leuten zu zelten).

Müssen wir das Registrieren und Verlosen nicht unbedingt wenigstens einmal ausprobieren, um die wahre Zahl an Interessenten besser schätzen zu können?

(You know, we LOVE experiments ;))

Danach können wir - anhand von etwas mehr Fakten - gerne weiterdiskutieren :)

Ohne diese Fakten bleibt hier doch "einfach" zu viel...nun ja... "Spekulation" ;)

Beste Grüße aus einer meist exakten (aber leider nicht unbedingt "moralisch guten") Wissenschaft (aber wer ist schon wirklich "gut"? Hm, vielleicht die vielen ehrenamtlichen Fusionshelfer?) :ugeek:
KPan
Beiträge: 3
Registriert: Fr 18. Nov 2011, 00:35

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von KPan »

Ersteinmal ein dickes Lob an Jurist für die wirklich große Mühe und guten (ökonomischen) Einwände/Verbesserungsvorschläge für den Ticketverkauf die du bisher in diesem Thread geposted hast.

Wenn du meinen "Gedankenshit" nicht lesen willst, dann scrolle runter. ;)
Gedankenshit beginnen:
Sorry, aber muss mal kurz meinen Hass gegen BWL/VWL er ablassen, die meist nur irgendwelche Zitate aus ihren Lehrbüchern bringen, dabei möglichst hochgestochen klingen wollen, und selber zu feige sind mal wirklich über den Tellerrand zu schauen.
Im konkreten Fall benutzt Jurist möglichst viele Fremdwörter und ökonomische Begriffe, damit sich die einfachsten Sachverhalte kompliziert anhören. So ist es auch nicht verwunderlich das ein Wirtschaftsfanatiker sein so hoch geliebtes System der Marktwirtschaft als "alternativlos" bezeichnet und dies mit Mangel an guten Alternativen begründet. Dazu wird noch das Totschlagsystem(-argument) China ins Spiel gebracht und so die problematische Lage des in unserer Zeit herrschenden Systemmangels, oder besser Utopiemangels gezeigt. Dabei wird vergessen, dass die bisher in dieser Welt existierenden System allesamt von einer mächtigen Minderheit eingeführt und durchgeführt worden sind und diese meist immer darauf aus war ihre Macht, ihren Reichtum und Einfluss zu vergrößern. Dabei ist der Mangel an alternativen Gesellschafts-/Wirtschaftssystemen eher der falschen Ausführung (teilweise) guter Systemideen und der westlichen "Lehre der Alternativlosigkeit" zu verschulden. Der heute herrschende blinde Glaube an die Rechtmäßigkeit unserer Marktwirtschaft mit ihrem Geld und Finanzsystem lassen wirklich neue Gedanken gar nicht mehr zu.

"Gedankenshit" Ende (hoffentlich)

Aber zurück zum Thema. Die Fusion sollte meiner Meinunge nach gerade Alternativen ausprobieren dürfen. Ohne Blick auf die Marktwirtschaft. Ein Lossystem finde ich dabei aber äußert fragwürdig und lässt den Ticketkauf zum Glücksspiel werden. Zudem erinnert mich die Personalisierung dann schon wieder zu sehr an China (schlechter kommunismus) und erschwert die Ticketweitergabe oder den Verkauf unnötig. Ich denke, dass nur ein geringer Teil der Tickets über den Schwarzmarkt gekauft werden. Viele Tickets werden auch unter Freunden zum Einkaufspreis, falls Sie kurzfristig Verhindert oder krank sind, verkauft. Dieser Weiterverkauf sollte auf keinen Fall verhindert werden. Gerade hierdurch kommen vielleicht neue, nette und interessante Leute auf die Fusion, die dann von ihrer Schönheit, Friedlichkeit und Freiheit beeindruckt werden.
Man könnte aber auch nächstes Festival eine Umfrage über den Schwarzmarkt durchführen. So kann das Problem quantitativ erfasst werden. Hat man dazu noch die qualitative Erfahrungen einzelner lässt sich so eine bessere Lösungstrategie entwickeln. Das Ganze muss natürlich unabhängig erfolgen, damit das Ergebnis auch glaubwürdig ist.
Ein gestaffelte Erhöhung der Einkaufspreise würde meiner Meinung nach den Schwarzmarkt in keinster Weise eindämmen. Hier würden dann wieder einfach Anfangs so viele Tickets wie möglich von Händlern erstanden und später genauso wieder verkauft werden. Die Gewinnspanne würde sich nur erhöhen.
Fairer würde es auch nicht zugehen. Ein gestaffelter Verkauf wäre aber wohl trotzdem nicht schlecht.


Um aber noch etwas konstruktive Kritik zu leisten möchte ich eine alternative Vorschlagen.
Am einfachsten wäre der bisherige Verkauf, jedoch lässt sich zusätzlich bereits beim Festival eine Kartenoption/Karte fürs nächste Festival kaufen. Hierfür bekommt einfach jeder zwei Festivalbändchen. Eins davon wird dann beim Kauf abgeschnitten und somit werden Mehrfachkäufe verhindert. So ist das Problem gelöst. Einen kleinen Schwartzmarkt wird es vermutlich trotzdem geben. Für die restlichen Karten sollten dann (nicht personalisierte) Tickets per Postident verschickt werden. So könnte man wenigstens Verhindern das einer mehrere Karten ersteigern kann.
Zuletzt geändert von KPan am Fr 25. Nov 2011, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
KPan
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Registriert: Fr 18. Nov 2011, 00:35

Re: Gleichheit als Tod der Gerechtigkeit?

Beitrag von KPan »

Ich hoffe das ich Jurist mit meinem letzten Beitrag nicht auf den Schlips getreten bin, der sich hier wirklich viel Mühe gemacht hat alles ordentlich zu recherchieren und nach seinem besten Wissen zu erläutern. Mein doch sehr ungehobelter und direkter Beitrag sollte Jurist bitte nicht davon abhalten weiter im Forum aktiv zu sein und sich einzubringen. Ich wollte vielmehr ein wenig die festgefahrenen Strukturen/Denkmuster unserer heitigen Wissensgesellschaft anprangern.
(Dazu: Wie lange wird es dauern bis sich der Mensch wegrationalisiert hat.)
Ich hoffe das Jurist meinen Beitrag nicht als direkten Angriff auf seine hier !freiwillig! geleistete Arbeit begreift. Diese möchte ich nochmal ausdrücklich Loben.
-Glück auf für die Verlosung der Eintrittskarte-


Zitatenschmeiß:
Nicht die Wissenschaft an sich ist schlecht, sonder was der Mensch aus ihr macht.
igorone
Beiträge: 13
Registriert: Mo 4. Jul 2011, 23:39

Re: Gleich, gerecht und noch intelligentere Ansätze...

Beitrag von igorone »

also das mit dem anti-schwarzmarkt-koeffizienten kommt mir ein bisschen "magic" vor... als schwarzmarkt-händler würde ich gleich nach der fusion 500 tickets für die nächste fusion kaufen und die dann kurz vor der fusion für je 10000 verkaufen...[/quote]

absolut! jurists schöner beitrag - demontiert in 4 zeilen :roll:
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