Re: No shirt no service nervt
Verfasst: Mi 20. Jul 2022, 15:16
Danke und auch von mir volle Zustimmung #2Tanzbar hat geschrieben: ↑Mi 20. Jul 2022, 14:41Danke für Dein Beitrag! Ich hätte es nicht besser schreiben können.Holger hat geschrieben: ↑Mi 20. Jul 2022, 10:35 Hallo zusammen,
für mich sind solche Diskussionen symptomatisch für die erbärmliche Situation der "politischen Linken" in Deutschland. Elitäres um-sich-selbst-kreisen bis allen ganz schwindelig ist und am Ende keine*r mehr weiß, worüber man sich eigentlich streitet.
Ich dachte eine Zeit lang, die Fusion wäre so was wie ein neuzeitliches Woodstock....aber ehrlich gesagt habe ich seit einigen Jahren das Gefühl, dass bei dem zwanghaften Versuch, eine "bessere Parallelgesellschaft" zu erschaffen, in der nichts und niemand sich mehr beleidigt oder marginalisiert oder was auch immer fühlt, irgendwie die Lässigkeit auf der Strecke bleibt. Und die Fusion wird zum krassen Gegenteil von Woodstock - nur halt "politisch links".
Ich empfehle "cool bleiben" und nicht jeden Scheiß auf die politische Goldwaage legen. Wenn die Probleme der "politischen Linken" darin bestehen, ob jemand ein Shirt trägt oder nicht, dann gute Nacht.
Für mich scheint es häufig so, als würden es manche Leute regelrecht darauf anlegen, sich beleidigt/benachteiligt/marginalisiert zu fühlen, um dann die politische Keule raus zu holen oder um sich als besonders politisch handelnden und denkenden Menschen zu profilieren, indem man von Belanglosigkeiten auf die großen gesellschaftlichen Zusammenhänge abfährt. Nicht falsch verstehen: Ich sehe natürlich auch die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten um die es in dieser Debatte geht und ich prangere sie genau so auch an. Aber ich glaube die Auswüchse die das annimmt, tragen hauptsächlich dazu bei, die politische Selbstvergewisserung und Selbstbestätigung von denjenigen Personengruppen zu stärken, die Aktionen wie "no Shirt no Service" ins Leben rufen. Zu mehr "Geschlechtergerechtigkeit" oder unter welchen Schlagworten auch immer diese Diskussion geführt wird, trägt das aber wohl herzlich wenig bei.
Zusammenfassend gesagt wünsche ich mir wieder etwas mehr anarchische Zustände. Die "politische Linke" nähert sich jedoch im Grad ihres Dogmatismus immer weiter der katholischen Kirche des Mittelalters an und macht sich dadurch echt unsexy, um das mal so lapidar auszudrücken.
Hier das erste Gebot (die Liste kann gerne ergänzt werden):
"Du sollst nicht oberkörperfrei ins Antlitz deines Gegenübers treten"
Sollten sich Personen durch meinen Beitrag beleidigt fühlen: ich bitte um Vergebung. War keine Absicht.
Hier noch mein Senf zum T-Shirt: Ich als schwuler Cis-Mann trage ein T-Shirt um mich vor einem Sonnenbrand zu schützen.