Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

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Alexander
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Registriert: Sa 14. Mai 2011, 12:45
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von Alexander »

zwischendrei hat geschrieben:Echt zum Kotzen, dieses naive, unreflektierte Gesabber priviligierter Realitätsverweiger_innen.
[..]
Ihr dreht nicht durch? Ihr bleibt friedlich??
Dann seid ihr grausam. Egal, was ihr euch einredet.

Leckt mich verdammt noch mal am Arsch mit eurem Vaterland!
Wir können gerne was gegen Waffenexporte tun. Wo muss ich unterschreiben? Wann treffen wir uns wo zur friedlichen Demonstration?

Rumjammern, fluchen und "auf alles scheißen" kann jeder.
zwischendrei
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von zwischendrei »

Alexander schrieb:
>sabber, sabber, blah, blah

bist du satiriker oder schnallst du es wirklich nicht...?
Alexander
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Registriert: Sa 14. Mai 2011, 12:45
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von Alexander »

zwischendrei hat geschrieben:Alexander schrieb:
>sabber, sabber, blah, blah

bist du satiriker oder schnallst du es wirklich nicht...?
Was schnallt wer nicht :roll: ?
eljuliano
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von eljuliano »

Leute, dieses Thema ist doch ein absoluter Witz. Wenn jemand strikt gegen Deutschland ist, ist das genau so ein Schwarz- Weiß- Denken, wie von jemanden, der rechts radikal eingestellt ist. Schwarz- Weiß- Denken zeugt meiner Meinung nach immer von Mitläufertum, Hinausposaunen von unreflektierten Stereotypen und Wichtigtuerei. Also, bleibt auf dem Teppich. In diesem Land läuft gewiss nicht alles gut. Aber vieles läuft auch verdammt gut ! Ersteres ist heutzutage leider schwer zu beeinflussen, weil so viele globalisierte Markt- und Sozialmechanismen greifen. Was nicht heißt, dass man nicht für bestimmte Ideale einstehen sollte. Sich aber seitenlang darüber auszulassen, wie scheiße es ist, dass auf der Fusion (ein paar vereinzelte) Leute mit schwarz-rot-goldenen Bierdosen rumgelaufen sind und/oder teilweise diese Symbolik andersweitig gezeigt haben ist einfach nur haarspalterisch und zeugt von links- extremen Spießertum.

Irgendwer schrieb vorher: In anderen Ländern wäre die Fusion so gar nicht möglich. Ganz richtig ! Es geht hier vorrangig immer noch um Musik und Unterhaltung. Also entspannt euch.

Ich würde mich selbst übrigens auch als links gesinnt einordnen. Aber jegliches extremistische, kleinkarierte Denken ist mir zutiefst zuwider *Punkt*

Und nun lasst uns auf die nächste Fusion freuen !!! :D
mindriot
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von mindriot »

eljuliano hat geschrieben:Leute, dieses Thema ist doch ein absoluter Witz. Wenn jemand strikt gegen Deutschland ist, ist das genau so ein Schwarz- Weiß- Denken, wie von jemanden, der rechts radikal eingestellt ist. Schwarz- Weiß- Denken zeugt meiner Meinung nach immer von Mitläufertum, Hinausposaunen von unreflektierten Stereotypen und Wichtigtuerei. Also, bleibt auf dem Teppich. In diesem Land läuft gewiss nicht alles gut. Aber vieles läuft auch verdammt gut ! Ersteres ist heutzutage leider schwer zu beeinflussen, weil so viele globalisierte Markt- und Sozialmechanismen greifen. Was nicht heißt, dass man nicht für bestimmte Ideale einstehen sollte. Sich aber seitenlang darüber auszulassen, wie scheiße es ist, dass auf der Fusion (ein paar vereinzelte) Leute mit schwarz-rot-goldenen Bierdosen rumgelaufen sind und/oder teilweise diese Symbolik andersweitig gezeigt haben ist einfach nur haarspalterisch und zeugt von links- extremen Spießertum.

Irgendwer schrieb vorher: In anderen Ländern wäre die Fusion so gar nicht möglich. Ganz richtig ! Es geht hier vorrangig immer noch um Musik und Unterhaltung. Also entspannt euch.

Ich würde mich selbst übrigens auch als links gesinnt einordnen. Aber jegliches extremistische, kleinkarierte Denken ist mir zutiefst zuwider *Punkt*

Und nun lasst uns auf die nächste Fusion freuen !!! :D

ich möchte dich nicht angreifen, aber wer links und rechts über einen kamm schert, zeigt schwarz-weiß-sichtweisen. ich selbst verstehe mich als anti-national (nicht anti-deutsch - hier muss differenziert werden) und zähle somit folglich für dich in die kategorie der linksextremen.
mit deiner äußerung gießt du öl ins feuer der extremismustheorie. Ich erkläre das kurz für menschen, die sich darüber (noch)nicht informiert haben: die verfechter der extremismustheroie versuchen linke und emanzipatorische bewegungen, utopien, handlungsweisen und aktionsformen mit den rechten und menschenverachtenden vorstellungen in eine kiste zu werfen, um folglich linke strukturen zu kriminalisieren und zu schwächen. dass es jedoch nicht möglich ist rechts und links gleichzusetzen, zeigen viele (inner)linke diskurse. jedoch lehnt nicht nur das linke spektrum die extremismustheorie ab. arbeite in der jugendhilfe und lese daher gelegentlich fachzeitschriften. in "Unsere Jugend" vom Ernst Reinhardt Verlag Heft 03/12 setzen sich die Autor_innen mit jugendlichen aus der linksautonomen szene auseinander. darin arbeiten sie außerdem heraus, dass die genannte extremismustheorie absolut nicht zutreffend sei. vielleicht hilft eine nicht-linke quelle euch, dass zu glauben.


zum thema "gegen deutschland". ich persönlich finde jedwede nationalisitsche symbolik falsch. mir vollkommen egal ob es deutschlandflaggen sind, oder flaggen von israel, der udssr oder auch der ddr (ja realsozialismus ist moppelkotze). doch ist es leider so, dass vorwiegend die deutsche flagge zu sehen ist. folglich stellt der deutsche nationalismus in deutschland das größere problem, als ein nordkoreanischer nationalismus in deutschland dar. daher ist eine auseinandersetzung wichtig und notwendig. leider muss ich feststellen, dass diese auseinandersetzung hier nicht sachlich verläuft. ich kann auch die wut jedes emanzipatorisch-denkenden menschen verstehen, aber so regt ihr sicher keine denkprozesse an.

nun zur frage warum (mancher) mensch gegen nationalismus ist: von einigen anderen schreiberlingen vor mir viele aspekte genannt. beispielsweise das jedes nationalgefüge zur ausgrenzung anderer menschen führt (wir deutschen vs. die ausländer). dabei ist es vollkommen irrelevant ob es völkischer nationalismus oder ein fußball-nationalismus ist. der einhergehende "stolz" auf das "eigene" land ist ein instrument des nationalgefüges um zu funktionieren. es wird ein künstliches "WIR" geschaffen. aber wir haben kein "WIR". was juckt es den "üblichen" fußballfan, dass sein nachbar probleme hat und diese nicht alleine bewältigen kann? existiert dieses "WIR"? wenn es dieses "WIR" geben würde, würde es keine soziale ungerechtigkeit geben. Doch auch diese ungleichheit benötigt ein nationalgefüge um weiter zu bestehen. jede nation braucht ein "Oben" und ein "Unten". somit findet nicht nur eine ausgrenzung gegenüber menschen anderer nationen, sondern ebenfalls innerhalb des "eigenen" systems statt.
das tragen oder verbreiten von nationalen symbolen trägt aktiv zur aufrechterhaltung der bestehenden verhältnisse bei und ist daher abzulehnen. auch wenn es scheinbar "nur" um fußball geht.

Welche Perspektiven und Möglichkeiten es für ein Leben ohne Staaten gibt, möchte ich an dieser Stelle nicht erläutern. Dies würde den Rahmen sprengen. Aber wie vor mir schon erwähnt gibt es in teilen mexikos menschen, die autark und losgelöst von staatlicher einflussnahme leben. Es ist nicht nur Utopie!


abschließend mein fazit: ich gehe gerne zur fusion. sie bietet mir und vielen anderen menschen die möglichkeit den alltag und diese abstruse gesellschaft hinter uns zu lassen. es ist ein ort der mir energie gibt. es ist ein bunter haufen von menschen. es ist ein weitestgehend gesetzfreier raum.
doch diese deutschlandsymbolik an jeder ecke nimmt diesem ort ein stück seiner besonderheit.
das fusion ist ein festival, dass eine klare ausrichtung hat. hier geht es nicht nur um drogen und tanzen. bitte akzeptiert das und lasst euern nationalstolz zuhause. ich habe kein problem mit unpolitischen menschen auf der fusion. jedoch sollten diese den spirit der fusion nicht verwässern.

die fusion ist und bleibt links
eine angleichung an "normale" festivals muss verhindert werden


bleibt sachlich
>if i can't dance, it's not my revolution< E. Goldman
freq
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von freq »

mindriot hat geschrieben:die fusion ist und bleibt links
eine angleichung an "normale" festivals muss verhindert werden

Dick unterstrichen...mit Knicks für den restlichen Text 8-)
Nebel
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von Nebel »

Dummerweise funktioniert aber nun jede Gruppe *auch* über Ausgrenzung und Abgrenzung zu anderen. Zwar gibt es ebenso eine innere Dynamik, aber Abgrenzung gegen irgendjemanden, irgendetwas gibt und gab es schon immer. Ich meine das jetzt schon im ganz Kleinteiligen. In der Urzeit hat sich der eine Stamm mit dem anderen bekämpft, Religionen bekämpfen sich (dumm genug)... Alternative grenzen sich von Hipstern ab etc.

Und dann frage ich mich weiterhin, wie möchte man zu einer Welt ohne Staaten übergehen? Und wie soll die aussehen? Vor allem was wird mit denen, die da, aus welchen Gründen auch immer - zum Beispiel weil es ihnen damit gut geht und andere sie wenig interessieren oder so - nicht wollen?

Es wird doch immer irgendwelche Gemeinschaften geben? Seien es regionale oder Glaubensgemeinschaften, die sich abkanzeln gegen den Rest. und ich fürchte (und nein, ich bringe mich nicht deshalb um...) dass es immer Starke geben wird, die andere in irgendeiner Art ausnutzen, Leute, die nach Macht streben. Klügere, die Leute gut führen können und sich ihre Fähigekt selbstnützig zu eigen machen.

Ich kann mir also eine Welt ohne Staaten vorstellen, aber Gruppen und den ausschluß selbiger, Bekämpfen und co wird es trotzdem weiter geben. Zumal, wer wacht darüber ob Regeln eingehalten werden? Und erst Kriege um knapp werdende Ressourcen?

Mhm... mein grübelndes brainstorming an einem langweiligen Büronachmittag
xenophil
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von xenophil »

Nebel hat geschrieben:(Zitat)Bring dich am besten einfach um, dann können wir Nichtwölfe wenigstens noch ein angenehmes Leben bis zu unserem Tod führen (Zitat)

Ich weiß echt nicht mehr was ich dazu sagen soll. Das ist nicht nur unfreundlich, sondern ekelhaft. Nicht-Wolf? Hast dich schon grade selber als solcher disqualifiziert.

Und ansonsten kann ich dir nur raten: geh mit offenen Augen durchs Leben und schau dir an was so passiert und was Menschen tun, wenn sie Macht wittern.

Dass man sich den Aufruf zum Selbstmord hier geben muss ist sowas von erbärmlich! Das macht auch kein bekloppter Smilie dahinter wett. Aber klar, love and peace and fusion. Ich könnte brechen.
Das "Nichtwolf" war satirisch gemeint (Smilie sollte das auch deutlich machen), weil ich es einfach nicht ernst nehmen kann, dass Du den Menschen ernsthaft mit der Bezeichnung Wolf abwerten und eine zukünftige Emanzipation damit kategorisch ausschliessen willst. Nicht nur dass es speziesistisch ist, den Wolf als an sich schlecht darzustellen, schreibst Du dem Menschen auch noch unveränderbare, einheitliche Charaktereigenschaften zu --> Schwachsinn hoch 10.

"Mit offenen Augen"? Damit sagst Du doch nicht mehr aus als dass Du deine wahrgenommene Realität als höherwertig annimmst als meine. Ebenfalls Schwachsinn.

Menschen und Macht ist wohl wirklich keine gute Kombination, aber das Problem sind dabei nicht die Menschen, sondern die Macht/Herrschaft.

Dann geh mal brechen :mrgreen:
Corleo
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von Corleo »

mindriot schrieb:
Aber wie vor mir schon erwähnt gibt es in teilen mexikos menschen, die autark und losgelöst von staatlicher einflussnahme leben. Es ist nicht nur Utopie!
Das gibt es genauso in Deutschland. Dafür braucht man nicht in die Ferne zu schweifen. Im Übrigen ist Mexico ein klares Beispiel dafür wie organisierte Kriminalität einen schwachen, korrupten Staat kontrolliert.
Es ist immer wieder ernüchternd wenn man sich überlegt woran all die schönen Utopien scheitern: Einizig und allein der Mensch.
XxxAlberichxxX
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Re: Warum eigentlich "GEGEN DEUTSCHLAND" ?

Beitrag von XxxAlberichxxX »

mindriot hat geschrieben:ich gehe gerne zur fusion. sie bietet mir und vielen anderen menschen die möglichkeit den alltag und diese abstruse gesellschaft hinter uns zu lassen. es ist ein ort der mir energie gibt. es ist ein bunter haufen von menschen. es ist ein weitestgehend gesetzfreier raum.
doch diese deutschlandsymbolik an jeder ecke nimmt diesem ort ein stück seiner besonderheit.
das fusion ist ein festival, dass eine klare ausrichtung hat. hier geht es nicht nur um drogen und tanzen. bitte akzeptiert das und lasst euern nationalstolz zuhause. ich habe kein problem mit unpolitischen menschen auf der fusion. jedoch sollten diese den spirit der fusion nicht verwässern.

die fusion ist und bleibt links
eine angleichung an "normale" festivals muss verhindert werden
[/quote]

Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag!
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